Aiden verdrehte die Augen.

„Wenn du dein Recht auf Vergeltung ausüben willst, dann tue es jetzt. Der Herzog wird um einiges gnadenloser sein, als du dir das überhaupt vorstellen kannst. Wenn ich hier bleibe erwartet mich mit Gewissheit ein langer und schmerzhafter Tod. Ich bitte dich, mach es schnell. Das ist alles was ich erbeten kann.“

Aiden konnte sehen, wie Wilhelm zögerte. Aber er hatte nicht vor sich zu wehren. Auch wenn er es vor dem Imisarunu nicht zugeben würde, war die Versuchung fast unwiderstehlich gewesen. Seine Wunden waren noch immer nicht ganz verschlossen. Die letzten Tage hatten ihn erschöpft und auch die Flucht mit Gregorius Gewicht an seiner Seite, hatte ihren Tribut gefordert. Er würde bald Blut brauchen Viel Blut, um sich zu stärken und den Durst los zu werden und wieder alle Sinne im vollen Umfang nutzen zu können. Es fiel ihm schon schwer seine aktuellen Gedanken zusammen zu halten. Nur der Wille Gregorius zu schützen und die Nacht zu überleben hatten ihn die letzten Stunden aufrecht gehalten.

Aiden atmete tief durch und schloss für einen Augenblick die Augen. Als er sie wieder öffnete sah er, wie Wilhelm ihn beobachtete. Fast unhörbar sprach Wilhelm, als wolle er Gregorius nicht wecken.

„Geh. Ich werde nicht von meinem Recht Gebrauch machen. Gregorius zuliebe. Aus irgendeinem Grund vertraut er die. Also geh. Bevor ich es mir andere überlege.“